E I N L A D U N G
GUNDERT NACHLASS DIGITALISIERT UND ONLINE
Hermann Hesse schrieb Siddhartha, ohne je in Indien gewesen zu sein. Die Kultur Indiens lernte er bei seinem Großvater, Hermann Gundert, lieben.
Der wissenschaftliche Nachlass Hermann Gunderts wurde in einem deutsch-indischen, von der DFG geförderten Projekt in den vergangenen Jahren unter Leitung der Universität Tübingen transkribiert und übersetzt.
Am Dienstag, dem 20. November 2018 werden Handschriften nicht nur in Malayalam, sondern auch anderen indischen Sprachen und Deutsch im Gundert-Portal online gehen und damit weltweit zugänglich sein.
Die Feierlichkeit dazu beginnt am 20. November 2018 um 16 Uhr an der Universität Tübingen.
Alle sind zum Festprogramm herzlich eingeladen!
PROJEKTE (AUSZUG)
BILDUNGSPROJEKT
Auf einem Hügel bei Talasseri, wo Hermann Gundert einst einen Bungalow bewohnte und er sowie seine Frau Julie SchülerInnen unterrichtete, befindet sich heute "Nettur Technical Training Foundation" [NTTF] und hat mehr als 20 Ableger über ganz Indien verteilt.
Ziel dieses Projektes ist der Austausch von Kurrikula, Lehrkräften und später Schülern bzw. Studierenden (Stichwort "Duale Ausbildung"). Die Studierenden sollen die Möglichkeit erhalten, Deutsch zu lernen. Außerdem sollen mit kleinen und mittelständischen deutschen Unternehmen technische Projekte durchgeführt werden.
Seit Oktober 2017 ist ein Ehepaar aus Deutschland für ein halbes Jahr in Indien, um u.a. sprachliche und technische Projekte voranzubringen.
KODAGU - ANANDAPUR
Stipendiaten:
Für das Austauschprogramm der Hermann-Gundert-Gesellschaft wurden in der strukturschwachen Bergregion Kodagu eine Kandidatin und vier Kandidaten ausgewählt. Die Anwärter lernen derzeit Deutsch, bei erfolgreichen Prüfungen erhalten sie ab März 2018 die Möglichkeit, in Deutschland ein Praktikum oder Masterstudiengang zu absolvieren. Anschließend sollen sie als Vertrauenspersonen für vorzugsweise mittelständische Unternehmen in Deutschland Brücken zum indischen Markt aufbauen. Die Förderung dient damit der indischen und deutschen Seite.
Missions-Bungalow Anandapur:
In Anadapur steht ein ehemaliger Missions-Bungalow ungenutzt und verfällt. Von ihm aus überblickt man die schöne Bergwelt Kodagus.
Derzeit wird ein neues Nutzungskonzept erarbeitet und mit dem Eigentümer, der Church of South India, darüber verhandelt. Ziel ist, den Bungalow zu renovieren und ihn als Hotel, Hochzeitseinrichtung und Begegnungsstätte zu nutzen.
SCHÜLERPROJEKT "GOLDENE REGEL"
Die HGG initiierte eine Ausstellung in Dresden, welche in Zusammenarbeit mit der Stiftung Weltethos und BIRD e.V. im Frühjahr 2017 in Dresden durchgeführt wurde. Aufgrund des Erfolgs soll sie in anderen Städten Ostdeutschlands ebenfalls gezeigt und Inhalte in den sächsischen Lehrplan aufgenommen werden.
Die Ausstellung richtet sich neben Einwohnern und Touristen vor allem an Schüler. Diese sollen in Workshops und bei einem Ausstellungsrundgang u.a. lernen, dass alle Weltreligionen und ethische Grundsätze einen gemeinsamen Nenner haben: Die Goldene Regel. Außerdem soll die Neugier auf Neues und Anderes geweckt werden.
MONOLOG-DIALOG-TRIALOG & EIN GUNDERT-KINDERBUCH
Die Gundert-Biografie "Monolog - Dialog - Trialog" von Albrecht Frenz wurde von Katrin Binder ins Englische übertragen. Nun wurde sie von N.P. Hafiz Mohamad ins Malayalam übersetzt und in Zusammenarbeit von Muslimen, Hindus und Christen in Kerala herausgegeben.
Der Übersetzer, N.P. Hafiz Mohamad, ist Professor für Soziologie und Schriftsteller. Er wird nun ein Kinderbuch über Gundert auf Malayalam schreiben. Dieses soll dann ins Deutsche übersetzt werden.
MEDIZIN WEST TRIFFT MEDIZIN OST
Während westliche Medizin vielfach schnelle Besserung verspricht, verhilft die östliche oftmals zur nachhaltigen Heilung. Die Vorteile der beiden unterschiedlichen Herangehensweisen sollen durch Austausch von Ärzten und medizinischem Personal kombiniert werden. Das Pilotprojekt startet mit einer orthopädischen Praxis bei München und einer Klinik in Kozhikode.